Tarifverhandlungen im Maler- und Lackiererhandwerk in der Schlichtung ohne Ergebnis


Von:  BV - Thomas Nonas / 24.11.2022 / 07:56


FRANKFURT. Nach 18stündigen Verhandlungen sind in der Schlichtung der Tarifverhandlungen für das Maler- und Lackiererhandwerk die Tarifparteien gestern Nacht ohne Ergebnis auseinander gegangen. Verhandlungsführer: „Gewerkschaft verzichtet auf 5.000 Euro pro Arbeitnehmer.“


Vorausgegangen waren vollkommen überzogene Vorstellungen des Tarifpartners IG BAU. Die Arbeitgeberseite dagegen hatte für 2023-2024 satte 7 Prozent Tariferhöhung plus 1.150 Euro steuer- und abgabenfreie Einmalzahlung auf den Tisch gelegt. Verhandlungsführer Markus Heineke: „Man darf nicht vergessen, dass dies pro Beschäftigten rund 5.000 Euro mehr bedeutet hätte.“

Das Angebot der Arbeitgeber hätte damit ungefähr auf Höhe des von derselben Gewerkschaft abgeschlossenen Tarifvertrages für das Dachdeckerhandwerk gelegen. „Das zeigt, dass der Gewerkschaft an einer realistischen Einigung bei den Malern nicht gelegen war. Sie hat vollkommen unrealistische Annahmen über unsere Märkte an den Tag gelegt“, so Heineke. Auch an der von der Bundesregierung installierten Möglichkeit eines deutlichen steuer- und abgabenfreien Inflationsausgleichs hatte die Gewerkschaft offenbar kein Interesse. Die Aufforderung von Bundeskanzler Olaf Scholz, angesichts der ohnehin hohen Inflation bei den Tarifverhandlungen dieses Jahres Augenmaß zu bewahren, hat bei der Gewerkschaft nicht verfangen.

Der verhandelnde Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz erörtert nun mit den Landesinnungsverbänden, ob eine eigene Tarifempfehlung ausgesprochen werden soll.


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